Bis 2025 soll die Zahl der Studienanfänger in Österreich mit „nicht-traditionellem Hochschulzugang“ auf 5.300 anwachsen. Damit sind Personen gemeint, die ihr Studium mit einer Studienberechtigungs- oder Berufsreifeprüfung, Externistenmatura oder ohne Reifeprüfung aufnehmen. Auch hier geht die FH Burgenland seit Jahren einen erfolgreichen Weg in Richtung Durchlässigkeit. Unter den Studienanfängern 2021/22 haben 15,14% ohne den herkömmlichen Weg über die Reifeprüfung an die Hochschule gefunden. Im Fachhochschulsektor sind es im Vergleich österreichweit 14 % aller Studienanfänger an österreichischen Universitäten nur 4,5% (Auswertung (unidata.gv.at))
Einen wichtigen Beitrag, um die Hemmschwelle für Personen ohne Reifeprüfung zu verringern, ist ein kostenloser Vorbereitungslehrgang, den die FH Burgenland seit vielen Jahren anbietet. Dieser überzeugt neben seiner berufsbegleitenden Organisationsform auch mit einer enormen Erfolgsquote: 95% der Absolventen des einjährigen Kurses studieren danach in einem Bachelorstudiengang weiter. Auch gibt es an der Hochschule die Möglichkeit, sich auf die Studienberechtigungsprüfung vorzubereiten. „Wir gehen mit unseren Angeboten für Personen ohne herkömmliche Reifeprüfung in den Bemühungen des Hochschulsektors um mehr Durchlässigkeit voran“, betont FH Burgenland Geschäftsführer Georg Pehm.
Mehrheit schafft den Sprung
Auf die Übertrittsrate von 95% vom Vorbereitungslehrgang in ein Bachelorstudium ist man an der Hochschule besonders stolz. „Wir ermöglichen Bewerberinnen und Bewerbern ohne Matura nach positiver Absolvierung der Prüfungen den Zugang zum Hochschulstudium an unserer FH. Es macht mir immer wieder Freude mitzuerleben, mit welch hoher Motivation die Teilnehmer ihre Ziele im Vorbereitungslehrgang und im anschließenden Studium verfolgen“, betont Lehrgangsleiter Martin Jandl.
Der Vorbereitungslehrgang richtet sich an Personen mit für den entsprechenden Studiengang einschlägiger beruflicher Qualifikation. „In der Regel also ein einschlägiger Lehrabschluss oder Abschluss einer einschlägigen berufsbildenden mittleren Schule“, erklärt Jandl. Zusatzprüfungen können im Anschluss an den Kurs für alle Bachelorstudiengänge der Fachhochschule Burgenland absolviert werden. Die Vorbereitung darauf findet an zwei bis drei Wochenenden (Freitagnachmittag und Samstag) pro Monat berufsbegleitend statt. Kursbeginn ist Mitte September, eine Anmeldung bis 31. August möglich.
Gute Organisation für Höherqualifikation
Vom Vorbereitungskurs, vor allem der zeitlichen Organisation, ist Kursteilnehmer Sebastian Durst begeistert: „Die Kombination aus Präsenz- und online Lehre und einigen Lernwochenenden lässt sich gut organisieren. Es ist die optimale Mischung.“ Zu absolvieren hat Durst die Fächer Deutsch, Mathematik, Englisch, Physik sowie die Einführung in die ingenieurwissenschaftliche Informatik. Sein Plan ist, im Herbst in das Bachelorstudium Gebäude- und Energietechnik einsteigen zu können. In fünf Jahren möchte er am Ende seines Masterstudiums stehen. „Am Plan steht, Erfahrungen in Planungsbüros zu sammeln und irgendwann den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen.“
Auch Studienberechtigungsprüfung möglich
Auch auf die Studienberechtigungsprüfung kann man sich an der FH Burgenland vorbereiten. Diese wird nicht für ein bestimmtes Studium abgelegt, sondern für eine Studienrichtungsgruppe. Das erworbene Studienberechtigungszeugnis gilt für jede Universität und Fachhochschule, an der ein Studium der jeweiligen Studienrichtungsgruppe eingerichtet ist. Voraussetzungen für das Absolvieren einer Studienberechtigungsprüfung sind das vollendete 20. Lebensjahr und eine eindeutig über die Erfüllung der allgemeinen Schulpflicht hinausgehende erfolgreiche berufliche oder außerberufliche Vorbildung für das angestrebte Studium.