Die Energiesparmesse Wels informiert nicht nur Endkunden über Bauen, Wohnen und Haustechnik, sie ist auch eine ausgezeichnete Kommunikationsplattform für Fachandwerk, Interessenverbände, Architekten, Planer, Industrie und öffentliche Medien. Im Rahmen der Messeveranstaltung gab der Verband Wärmepumpe Austria umfassende Informationen zum Thema Wärmepumpe praktisch aus erster Hand. Das Internationale Wärmepumpenforum zu Innovationen und Chancen geht am 16. und 17. Mai 2018 in Wien über die Bühne und es stehen gleich mehrere hochkarätige Veranstaltungen auf dem Programm. Die Tagung kommt auf Initiative der Verbände Fachvereinigung Wärmepumpe Schweiz, Bundesverband Wärmepumpe Deutschland und Wärmepumpe Austria zustande und ist als Wanderkonferenz konzipiert. 2016 fand die Veranstaltung in St. Gallen und 2017 in Köln statt. Im Vorprogramm der Veranstaltung am Mittwoch, dem 16. Mai 2018, im Museumsquartier Wien stellt die europäische Wärmepumpenvereinigung (EHPA) Städte bei der "decarb:Cities" - als wesentliche Akteure der Energiewende in den Mittelpunkt der Betrachtung. Die Veranstaltung beginnt um 9.00 Uhr und steht unter dem Motto: Dekarbonisierung von Städten mittels Wärmepumpen. Ein zunehmender Anteil von Menschen lebt in Städten. Dieser Trend erfordert umweltfreundliche Lösungen, um die Lebensqualität zu erhalten. Wärmepumpen bieten hierbei Lösungen, um die Luftqualität zu verbessern und auch die Wärmeversorgung nachhaltig zu gewährleisten. Anschließend, von 16.00 - 18.00 Uhr, finden zeitgleich die beiden Generalversammlungen der EHPA sowie der Wärmepumpe Austria statt. Letzter klingt ab 19.00 Uhr in einem Abendempfang als Networking Dinner mit allen Teilnehmern aus. In diesem Rahmen wird auch der renommierte europäische "Heat Pump City of the Year"-Award verliehen, der letztes Jahr an die Stadt Wien ging.
Wärmepumpen in Siedlungen
Auf der letzten internationalen Wärmetagung des Bundesverbands Wärmepumpe, Wärmepumpe Austria und Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz in Köln berieten über 80 Experten aus Politik, Industrie, Verwaltung und Handwerk über Möglichkeiten und Hindernisse von Großwärmepumpen und Nahwärmenetzen sowie über bereits realisierte Projekte in Europa, speziell in Deutschland. Paul Waning, Präsident des BWP: "Kommunen, Projektentwickler, Stadtwerke und Energieversorger haben bei der Errichtung oder Modernisierung von Quartieren und Siedlungen die Chance, den Klimaschutz massiv voranzutreiben. Sie können dabei zukunftsfähige Geschäftsmodelle mit langfristigen Kundenbeziehungen etablieren." Für Wärmepumpenlösungen in Siedlungen und Quartieren stehen vor allem zwei Möglichkeiten zur Verfügung: Bei der klassischen Nahwärme wird die gewonnene Wärme mittels Großwärmepumpe zentral auf das benötigte Temperaturniveau gehoben und dann per Übergabestationen in die Heizsysteme der Häuser eingespeist. Die Temperaturen im Nahwärmenetz sind daher entsprechend hoch. Bei dieser Lösung stehen in den zu beheizenden Gebäuden selbst keine Wärmepumpen.
Marktentwicklung in Europa
Derzeit befinden sich mehr als 9,5 Millionen Wärmepumpen in Europa in Betrieb. In Österreich wurden etwa sechs Wärmepumpen pro 1.000 Haushalte verkauft. Europaweite Spitzenreiter sind Norwegen und Estland mit 33,2 bzw. 29,3 verkauften Wärmepumpen pro 1.000 Haushalte. Der europäische Markt wuchs 2016 in den 21 untersuchten EU-Staaten um über 1 Million Wärmepumpen, was einem Anstieg um 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht. Seit 1995 wurden in Europa rund 9,5 Millionen Wärmepumpen mit einer Gesamtleistung von 82,7 GWth installiert. Bisher konnten damit 135 TWh Endenergie und 63 TWh Primärenergie eingespart werden. Mit den 2016 installierten Wärmepumpen konnten somit 27,1 Megatonnen an Treibhausgas-Emissionen vermieden werden. In Bezug auf die gesamte abgesetzte Stückzahl von 25.019 Anlagen lag Österreich 2016 an zehnter Stelle im europäischen Vergleich. Das Jahr 2017 war für die österreichische Wärmepumpenbranche von einer deutlichen Absatzsteigerung, sowohl im Inlandsmarkt als auch im Exportmarkt, geprägt.
Kurse gegen Fachkräftemangel
Der Mangel an qualifizierten Fachkräften ist oftmals die Schwachstelle, wenn es gilt, die Aufträge zügig abzuwickeln. Die Effizienz und Lebensdauer von Wärmepumpenheizungen hängen unter anderem auch von der fachgerechten Planung und Installation ab. Dazu bietet der Verband Wärmepumpe Austria zahlreiche Services und Leistungen an:
- Seminare für Lehrer und Berufsschüler.
- Vereinheitlichte Standards bei Meisterkursen für Heizungsbauer inklusive Skriptum und Vortragsunterlagen.
- Neuauflage und Aktualisierung des zertifizierten Wärmepumpen-Installateurs sowie des Kurses Kältetechnik Kategorie II.
Die Wärmepumpe Austria bietet in Zusammenarbeit mit dem Austrian Institute of Technology (AIT) ein maßgeschneidertes Weiterbildungsangebot für Planer, Installateure, Kundendiensttechniker und alle Personen, die in den Bereichen Wärmepumpe und Kältetechnik tätig sind.
Lesen Sie den ungekürzten Artikel ab Seite 38 der aktuellen Ausgabe 4/2018!