Seit fast 90 Jahren entwickelt und produziert das Familienunternehmen Wöhler Prüfgeräte zur Sicherstellung der energetischen Qualität von Heizung, Lüftung und Gebäude. Dazu zählen Mess-, Inspektions- und Reinigungstechnik. Abgasmessgeräte wie das kleine Wöhler A 450 sowie die Wöhler VIS Kamerasysteme sind inzwischen in Österreich in zahlreichen Installateurbetrieben zu finden.
Kompetenter Ansprechpartner
So war es nur logisch, dass Wöhler 2014 eine eigene Firma in Österreich gründete, um nahe beim Kunden zu sein und auch hier einen schnellen und kompetenten Service bieten zu können. Bernhard Höltmann ist Leiter der Wöhler-Niederlassung im niederösterreichischen Wilhelmsburg. Als Installateur und Zentralheizungsbauer mit über zehn Jahren Berufserfahrung hat er ein gutes Gespür dafür, welche Produkte und Services dem Installateur wirklich helfen, um im Berufsalltag gut voranzukommen. Bevor er bei Wöhler anfing, holte er auf dem zweiten Bildungsweg die Matura nach und absolvierte ein College im Bereich Marketing & Vertrieb, denn auch die Führung einer Niederlassung will gelernt sein.
Herr Höltmann, welche Kardinalfehler betreffend Inspektion und Serviceintervalle bei haustechnischen Anlagen fallen Ihnen in Ihrer Praxis immer wieder auf?
Bernhard Höltmann: Hier gilt es zu differenzieren, beginnen wir bei Heizungsanlagen. Einen kritischen Punkt sehe ich bei den Gasinstallationen, denn hier geht es um die Sicherheit. Dafür müssen Gasleitungen unbedingt dicht sein. Aus diesem Grund führen zwar fast alle Fachhandwerker die Festigkeits- und die Dichtheitsprüfung vor der Inbetriebnahme oder nach einer Änderung an der Installation durch. Laut ÖVGW G K63 müssen in Betrieb befindliche Gasleitungen aber alle zwölf Jahre mit einer Gebrauchsfähigkeitsmessung überprüft werden und darauf müsste der Installateur den Anlagenbetreiber aufmerksam machen. Das spart er sich aber häufig aufgrund der derzeitig guten Auslastung. Dabei ist die Messung mit einem vollautomatischen Manometer, z. B. dem Wöhler M 603, schnell gemacht und bringt dem Betrieb eine zusätzliche Einnahmequelle.
Wie sieht es mit dem Heizungswasser aus?
Höltmann: Die normgerechte Befüllung der Anlage mit Heizungswasser ist ein ganz wichtiger Punkt, der viel zu selten überprüft wird. Liegen die Parameter, wie z. B. elektrische Leitfähigkeit, pH-Wert, Wasserhärte und Sauerstoff im optimalen Bereich, wird Rost vermieden und die Lebensdauer der Heizungsanlage deutlich verlängert. Die Wasseranalyse lohnt sich daher allemal, zumal sie einfach durchzuführen ist, z. B. mit unserem Wasseranalyse-Set Wöhler WA 335, das nach den Vorgaben der neuen VDI-Richtlinie 2035 zusammengestellt wurde.
Welche Erfahrungen haben Sie in Ihrer Praxis mit Lüftungsanlagen gemacht?
Höltmann: Lüftungsanlagen erfüllen ihren Zweck langfristig nur dann, wenn sie so funktionieren, wie sie vom Planer ausgelegt wurden. Der regelmäßigen Inspektion und Wartung der Anlage kommt daher eine hohe Bedeutung zu. Das gilt zunächst einmal schlicht für die Reinigung: Zu- und Abluftströme sind nämlich für den freien Querschnitt der Luftleitungen geplant. Ist dieser aufgrund von Verschmutzungen verringert, verschlechtert sich die Raumluftqualität zwangsläufig. Oft genug drehen dann die Bewohner den Ventilator höher, was sich negativ auf die Energieeffizienz auswirkt. Die Lüftungsanlage ist in einem solchen Fall nicht mehr ausbalanciert, worunter die Gesundheit der Bewohner und die Behaglichkeit in den Räumen leiden können. Daher muss nach der Reinigung in jedem Fall eine sorgfältige Einregulierung erfolgen, bei der die Volumenströme in den einzelnen Räumen gemäß den Vorgaben nachjustiert werden.
Zu welchen Problemen kann es bei Sanitäranlagen kommen?
Höltmann: Auch Wasserleitungen müssen dicht sein, sodass hier Dichtheitsprüfungen gemacht werden sollten. Der Einfachheit halber führt der Installateur diese gerne mit Wasser durch, was in bestimmten Fällen zu Problemen führen kann. Unbedingt mit Luft sollte die Prüfung durchgeführt werden, wenn eine längere Stillstandzeit von der Dichtheitsprüfung bis zur Inbetriebnahme zu erwarten ist, um mögliches Bakterienwachstum auszuschließen. Das gilt umso mehr bei Umgebungstemperaturen über
25 °C oder wenn die Rohrleitung von der Dichtheitsprüfung bis zur Inbetriebnahme, z. B. wegen einer Frostperiode, nicht vollständig gefüllt bleiben kann.
Diesen Beitrag finden Sie ungekürzt auch ab Seite 58 der aktuellen Ausgabe 11/2021!