Siemens Smart Infrastructure unterstützt derzeit das Krankenhaus St. Johann bei einem Energiemanagement-Projekt. Wie kam es dazu?
Bayer: Wir arbeiten seit vielen Jahren mit dem Krankenhaus in St. Johann zusammen, wir sind fast täglich vor Ort und der Kunde ist mit unserem Support sehr zufrieden. Darum war die jetzige Zusammenarbeit auch naheliegend.
Worum geht es dabei genau?
Bayer: Das Krankenhaus möchte sich um das Energiemanagement im Gebäude kümmern. Da wird gerade sehr viel umgebaut, und wie immer in diesem Segment geht es vor allem um die Energieeffizienz. Mit dem „Intelligent Valve“ hat Siemens nun ein Produkt im Programm, das für den Einsatz im Energiemanagement hervorragend geeignet ist – das Ventil misst nämlich den Energieverbrauch von jeder Quelle, also jedem Gerät, das durch dieses Ventil versorgt wird. Ein Mitbewerber hat ein ähnliches Produkt im Angebot, das in St. Johann ebenfalls bereits verbaut worden ist. Der Mitbewerb ist allerdings ein reiner Komponentenlieferant. Er verfügt über keine technischen Mitarbeiter, die die Integration seiner Ventile in einer Gebäudeleittechnik durchführen. Bei Siemens bekommt der Kunde auf Wunsch alles aus einer Hand. Das ist einer der Stärken von Siemens, die viele Kunden schätzen und überzeugen.
Was ist das Besondere an den Gegebenheiten in St. Johann?
Bayer: Es gibt im Krankenhaus derzeit einen riesigen Energiespeicher, der in nächster Zeit erneuert wird, weil er sehr viel Platz braucht. Und darum ist es wichtig, dass man einen sinnvollen Überblick über die diversesten Verbrauchsstellen bekommt und den tatsächlichen Energiebedarf eruieren kann. Dazu kommt, dass das Krankenhaus St. Johann aus vielen unterschiedlichen Bauteilen und Bauelementen besteht. Das erste Haus wurde irgendwann in den 70er-Jahren errichtet, es wurde über die Jahre erweitert, umgebaut, dann wieder erweitert.
Das heißt, es ist hier so wie auf vielen Baustellen, auf denen Siemens in organisch gewachsene Gebäudestrukturen eingreifen muss?
Bayer: Ja, das ist oft so. Gerade in Sachen Energiebedarf gibt es da auch sehr häufig Nachholbedarf. In den 70er-Jahren haben Planer sehr oft mit zu großen Dimensionen geplant, dadurch weiß man oft nicht, wie viel Energie man eigentlich wirklich zu den jeweiligen Verbrauchsstellen schicken soll. Das ist aber einer der vielen Vorteile des neuen Intelligent Valve: Man kann die Dimension im Nachhinein noch etwas umprogrammieren und die Geräte und Systeme nur mit so viel Energie versorgen, wie sie wirklich brauchen.
Lesen Sie das ungekürzte Interview auf Seite 59 der aktuellen Ausgabe 12/2019.