Mehr als die Hälfte der 2011 verkauften Wärmepumpen sind bereits Luft-Wasser-Maschinen. Die unbegrenzte Verfügbarkeit der Wärmequelle Luft und die geringen Investitionskosten, die für die Errichtung der Anlagen nötig sind, sind die wesentlichen Gründe für deren Beliebtheit am Markt. Doch es mehren sich kritische Stimmen, die für mehr Bedacht beim Einsatz von Luft-Wärmepumpen plädieren, weil zu geringe Jahresarbeitszahlen energiepolitisch nicht sinnvoll sind und zu Frust bei den Kunden führen können. Als Maßstab für die Förderungswürdigkeit von Wärmepumpen hat sich eine Mindest-Jahresarbeitszahl 4 durchgesetzt. Das schaffen Luft-Wasser-Wärmepumpen in Österreich im Echtbetrieb nur unter optimalen Rahmenbedingungen – die in der Praxis leider selten gegeben sind, wie eine Studie der AEE Kärnten zeigt.
Gemessene Jaz 2,71
Der Villacher Energiedienstleister hat im Auftrag des Amtes der Kärntner Landesregierung sieben monoenergetisch betriebene Luft-Wasser-WP in sanierten Einfamilienhäusern genau unter die Lupe genommen. Die Ergebnisse zeigen, dass die Arbeitszahlen der vermessenen Anlagen deutlich unter der Mindestanforderung liegen: Während des Messzeitraums lagen die mittleren Arbeitszahlen zwischen 2,26 und 3,34 und im Durchschnitt aller Anlagen bei 2,71. Studienleiter Ing. Armin Themessl hält die Wärmepumpe grundsätzlich für ein gutes Heizsystem: „Wenn die Rahmenbedingungen eingehalten werden, kann eine Wärmepumpenanlage effizient, kostengünstig und umweltfreundlich betrieben werden.“ Ein wichtiger Schritt, so fordert Themessl, sei die Verpflichtung zu einer realistischen Berechnung der JAZ mit realen Parametern (tatsächlichen Vorlauftemperaturen, Berücksichtigung der Klimazonen etc.) sowie der verpflichtende Einbau von entsprechenden Messeinrichtungen (Wärmemengen- und Stromsubzähler) für den Nachweis der angekündigten, berechneten JAZ.
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