Die Erwärmung der Meere ist eine direkte Folge der Klimaerhitzung. Die Reduktion von Treibhausgasemissionen würde die Erwärmung zwar verlangsamen - sie ist daher auch unbedingt notwendig - doch die jetzt schon erhöhte Strahlungsintensität durch die Treibhausgase wird dennoch weiterhin zusätzliche Wärme in die Ozeane eintragen.
Der Wärmegehalt der Ozeane hat dadurch seit 1950 um etwa 417 ZJ (Zetajoule) zugenommen, allein von 2020 auf 2021 kamen 14 ZJ hinzu. 14 ZJ entsprechen ungefähr dem 23-fachen des jährlichen Energieverbrauchs der Menschheit (2019: 0,626 ZJ) – eine unglaubliche Menge an Energie, die Jahr für Jahr durch den Treibhauseffekt in die Ozeane der Erde gelangt. Das hat einige verheerende Auswirkungen:
Steigende Meerestemperaturen fördern die Verdunstung, somit kommt es in Küstenregionen zu einer erhöhten Rate an Extremniederschlägen, die auch in Verbindung mit zerstörerischen Wirbelstürmen auftreten. Deren Lebensdauer und Häufigkeit erhöht sich durch den Anstieg der Wassertemperaturen und der damit verbunden höheren Verdunstungsrate. Wasserdampf ist nämlich der „Treibstoff“ von Wirbelstürmen.
Zusätzlich sterben durch die Meereserwärmung Meereslebewesen ab. Einerseits gibt es Tiere und Pflanzen, die hohe Wassertemperaturen nicht vertragen, andererseits kann auch übermäßiges Algenwachstum, welches in warmen Gewässern vorkommt, zu Massensterben führen. Bei der Zersetzung dieser Algen durch Bakterien wird Sauerstoff verbraucht, außerdem ist deren Blüte für andere Organismen toxisch - beide Auswirkungen können anderen Meereslebewesen zum Verhängnis werden. Dieses Phänomen konnte in den letzten Jahren während Hitzewellen im Nordostpazifik (2015, 2016) beobachtet werden, wo es zu einem Zusammenbruch der Nahrungskette und einem Massensterben an Meeresvögeln kam, für die zu wenig Nahrung vorhanden war.
Problematisches Warmwasser
Treibhausgase in der Atmosphäre erhöhen die Wärmeeinstrahlung auf die Erde. Nur ein kleiner Teil dieser zusätzlichen Wärme wird in festen Böden gespeichert (3%), erwärmt die Luft (1%) oder schmilzt Eis (3%). 93% der Energie landen in den Ozeanen.
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