Sanitär

Sparen, wo man kann

Quelle: Hansgrohe SE
Kühler, kürzer und energiesparender duschen lautet die Devise, um Emissionen einzusparen.
Quelle: Hansgrohe SE

Hansgrohe untersucht den CO2-Fußabdruck des Badezimmers.

von: Redaktion

Die Hansgrohe Group präsentiert auf dem Greentech Festival 2022 (22.­–24. Juni) in Berlin den CO2-Fußabdruck eines Badezimmers. In einer Augmented-Reality Installation beleuchtet das Unternehmen die CO2-Emissionen, die während der Erstellungs- und Entsorgungsphase sowie einer 20-jährigen Nutzungsphase eines Bads anfallen.[1] Die zentrale Erkenntnis der zugrundeliegenden Analyse: 90 Prozent der CO2-Emissionen gehen auf das Konto der Nutzungsphase eines Badezimmers. Dieses Ergebnis fließt in die künftige Ausrichtung des Produktportfolios der beiden Marken AXOR und hansgrohe im Bereich Armaturen und Brausen ein. „Bis 2030 wollen wir unser gesamtes wasserführendes Produktportfolio auf Wasser- und Energiespartechnologien umstellen. Sie müssen künftig zu jeder energetischen Sanierung und jedem energieeffizienten Neubau gehören. Wir engagieren uns dort, wo es um das gemeinsame Drehen an emissionsrelevanten Stellschrauben im Bereich Bad und Küche geht“, sagt Hans Jürgen Kalmbach, Vorsitzender des Vorstands, Hansgrohe SE. 
Hansgrohe sieht sich als Hersteller in der direkten Verantwortung. „Bereits 1987 führten wir mit der Mistral Eco Handbrause unser erstes wassersparendes Produkt ein. Aber auch Privathaushalte tragen Verantwortung, indem sie sich ihre Rolle als Warmwasserverbraucher und CO2-Emittent klar machen und bewusst damit umgehen“, so Steffen Erath, Head of Innovation & Sustainability, Hansgrohe SE.

Schon wenige Maßnahmen bringen den Klimaschutz voran
Das interaktive Zahlenwerk zeigt auf, welche Einsparungen möglich sind: Bereits durch die Verwendung eines wassersparenden Duschsystems aus Kopf- und Handbrause[2] lassen sich über die gesamte Nutzungsphase rund 14 Prozent CO2 einsparen. Solche innovativen Technologien reduzieren nicht nur den Wasserdurchfluss bei gleichbleibendem Duschkomfort, sondern auch den warmwasserbedingten Energiebedarf. So verweist auch die aktuelle Verbraucherkampagne „80 Millionen gemeinsam für Energiewechsel“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz auf das Energiesparpotenzial von Wassersparbrausen. Gleichzeitig kann ein Vier-Personen-Haushalt durch die Anpassung seiner Duschgewohnheiten den persönlichen CO2-Fußabdruck in der 20-jährigen Nutzungsphase, inklusive Erstellung und Entsorgung, um insgesamt 30 Prozent von 18.110 Kilogramm auf 12.680 Kilogramm verringern. Das entspricht einer Einsparung von 22.630 kWh Energie bei der Warmwassererzeugung. Eine solche Reduktion lässt sich erzielen, indem man neben der Verwendung eines wassersparenden Duschsystems die Duschtemperatur von 40 Grad Celsius auf 35 Grad absenkt (fünf Prozent), die Duschdauer von vier auf zwei Minuten reduziert (16 Prozent) und nur jeden dritten statt jeden zweiten Tag duscht (15 Prozent).[3] Nimmt man ähnliche Maßnahmen zusätzlich auch bei Badewanne und Waschtisch vor,[4], so beläuft sich das Einsparpotenzial des CO2-Fußabdrucks in Summe sogar auf 44 Prozent, nämlich von 18.110 Kilogramm CO2 auf 10.180 Kilogramm CO2. Insgesamt können so 33.890 kWh Energie bei der Warmwassererzeugung eingespart werden.

Grundlage: Analyse „Auf dem Weg zum grünen Bad“
Die Installation des CO2-Fußabdrucks eines Badezimmers beim Greentech Festival ist Ergebnis einer wissenschaftlichen Analyse von Timo Armbruster (M. Sc.), die er für Hansgrohe an der Fakultät für Wirtschaft und Recht an der Hochschule Pforzheim erbracht hat. Die Berechnungen beziehen sich auf einen Vier-Personen-Haushalt und berücksichtigen nicht nur den Wasserverbrauch, sondern auch das Badezimmerinterieur und Verbrauchsmaterialien wie Toilettenpapier, Zahnpasta, Flüssigseife, Deodorant oder Müllbeutel. Sogar die wöchentliche Badezimmerreinigung und der halbjährliche Wechsel der Toilettenbürste fließen in das Zahlenwerk hinein. Das Modellbadezimmer hat eine Größe von zehn Quadratmetern und ist auf dem aktuellen Stand der Technik. Bei der Emissionsberechnung wird von einer modernen Wärmeerzeugungstechnologie in Neubauten und einem Strommix-Bezug aus fossilen und erneuerbaren Energien ausgegangen. Die Badnutzung beläuft sich auf 345 Anwesenheitstage im Jahr, bei einer täglichen Badezimmerzeit von 40 Minuten pro Person und Tag.

Diese Hebel beeinflussen die CO2-Emissionen positiv
Es gibt also insgesamt drei zentrale Hebel, um die CO2-Emissionen im Badezimmer positiv zu beeinflussen. Wer als Nutzer seltener, kürzer und weniger warm duscht sowie zu wassersparenden Duschbrausen greift, schont die Umwelt. Hersteller können ihrerseits durch technische Innovationen dafür sorgen, den Wasserdurchfluss der Duschbrausen zu reduzieren und energiesparende Armaturenmodelle anbieten – so wie Hansgrohe unter anderem mit der CoolStart Technologie: Hier startet der Wasserdurchfluss mit kaltem statt mit vorgewärmtem Wasser. Eine dritte Möglichkeit: Die Wassererwärmung mit alternativer CO2-neutraler Energie (Solarthermie). 
„Alles was wir tun, hat einen Impact auf das Klima. Dessen müssen wir uns bewusst sein, jeder von uns. Idealerweise bedeutet verantwortliches Handeln aber nicht gleichzeitig Verzicht – Verzicht auf Duschkomfort etwa“, sagt Steffen Erath. „Wir treiben unsere Dusch- und Armaturensysteme technologisch voran, sodass weniger Wasser pro Minute nicht zu weniger Wassererlebnis für den Nutzer führt.“ 


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