Richtig sparen

Quelle: Wikipedia/turydddu @ Flickr, retouched by JovanCormac
Besser zu zweit drunter als allein, noch besser gar nicht?
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Essen vom Teller kratzen, kalt und seltener duschen, warmes Bier trinken – Energiespartipps gibt es viele. Jetzt liefert die Innung praxistaugliche.

von: Redaktion

Angesichts der aktuellen Energiekrise kursieren unterschiedlichste Vorschläge, wie man Energie sparen kann – von der Reduktion von Raumtemperaturen bis hin zur kurios anmutenden Idee, zu zweit, anstatt allein zu duschen. „Als Bundesinnung haben wir sehr konkrete und praxisnahe Hinweise, wie Effizienzpotentiale nachhaltig gehoben werden können. Das beginnt zum Beispiel damit, bereits Heizungsanlagen ab 20 kW – und nicht wie vorgeschrieben ab 70 kW – regelmäßig auf ihre Energieeffizienz zu überprüfen“, stellt Manfred Denk, Innungsmeister der Bundesinnung der Sanitär-, Heizungs- und Lüftungstechniker in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), fest. Bei einer solchen Überprüfung können sich konkrete Maßnahmen zur Einsparung und Optimierung von Energie ergeben, beispielsweise die Einstellung von Temperaturfühlern oder Aktivierung der außentemperaturgeführten Heizungssteuerung. „Die regelmäßige Überprüfung der Heizungsanlage ist im ureigensten Interesse der Anlagenbetreiber. Wer wünscht sich nicht eine energieeffiziente Heizungsanlage, die den eigenen Ansprüchen und Bedürfnissen entspricht, oder eine verbrauchsbasierte genaue Heizkostenabrechnung, die noch dazu gut für die Umwelt ist“, so Denk.
Energiebewusste Anlagenbetreiber können mit der Beantwortung folgender Fragen auch selber einen ersten Heizungs-Check durchführen:

Ist meine Heizung älter als 15 Jahre?
TIPP: Seit den letzten 15 Jahren haben sich viele innovative Entwicklungen am Heizungssektor getan. Sollte die Heizung vor 2007 erstmals in Betrieb genommen worden sein, könnte beispielsweise der Tausch des Wärmeerzeugers überlegt werden. Der Installationsbetrieb berät dazu gerne.
Gibt es eine unnötige Bereitschaft der Heizung? Steht meine Heizung für die Nachheizung des Warmwassers 24 Stunden in Bereitschaft?
TIPP: Eine 24-stündige Nachheizung von Warmwasser ist unter durchschnittlichen Bedingungen im Haushalt nicht notwendig. Meist genügt es – je nach Erfordernis – nur eine Stunde pro Tag für die Warmwasserbereitung zur Verfügung zu stellen. Diese Zeit(en) können an den meisten Heizungsreglern sehr leicht eingestellt werden.
Gibt es unnötige Laufzeiten der Umwälzpumpe meiner Heizungsanlage?
TIPP: Laufzeiten sind leicht feststellbar. Wenn keine Wärme im Gebäude benötigt wird und in der Heizzentrale trotzdem Pumpen laufen, wird unnötig Wärme produziert. Auch hier kann man die Heizungsregelung nachstellen und den konkreten Bedürfnissen anpassen.
Hat meine Heizungsanlage schon eine elektronisch drehzahlgeregelte (hocheffiziente) Umwälzpumpe?
TIPP: Moderne Pumpen sind meist an einer LED-Anzeige erkennbar. Sie brauchen deutlich weniger Strom und die Leistung der Pumpe kann perfekt an das Heizsystem angepasst werden. Das heißt zum Beispiel, wenn ein Heizsystem mit Radiatoren und Thermostatventilen ausgestattet ist, so passt sich die moderne drehzahlgeregelte Umwälzpumpe ständig an und pumpt nur die gerade benötigte Wassermenge durch das Heizsystem. Denn zu viel unnötig durchlaufende Wassermenge verursacht einen signifikant erhöhten Energieverbrauch und störende Strömungsgeräusche. „Pumpen nach Maß, denn drosseln kommt teuer“ ist ein Leitsatz in der Heizungstechnik.
TIPP: Die richtige Pumpeneinstellung der Heizungsanlage können technisch Versierte gemäß Fabrikat und Type selbst vornehmen oder vom Installationsbetrieb durchführen lassen. Die Angaben für die Pumpeneinstellung finden sich in der Gebrauchs- oder Installationsanleitung oder zumeist auch im Internet.
TIPP: Ein hydraulischer Abgleich sorgt dafür, dass durch alle Heizkörper die richtige Wassermenge fließen kann. Mit geringem Aufwand kann die Anpassung der Wassermengen in den einzelnen Heizkreisen ebenfalls der Installationsbetrieb durchführen.
TIPP: Aus langjähriger Erfahrung ist bekannt, dass gerade in Heizungszentralen größerer (Wohn-)Gebäude oft richtige Energiefresser schlummern. In vielen Heizungszentralen laufen z. B. mächtig überdimensionierte Umwälzpumpen noch mit 400 Volt. Sie halten zwar ewig, verbrauchen dafür aber extrem viel Strom und pumpen zu viel Wassermenge. Aussagen von Bewohnern wie „da ist es immer zu warm in der Wohnung“ deuten auf nicht richtig dimensionierte Umwälzpumpen hin. Hausverwaltungen können in diesem Fall Energieeffizienz und Kosteneinsparungen erzielen, indem Heizzentralen überprüft und Energiefresser aktiv ausgetauscht werden.
Sind wärmeführende Leitungen des Heizungssystems mit Wärmedämmung versehen?
TIPP: Eine einfache Maßnahme zur Reduktion des Energieverbrauches ist, sämtliche wärmeführende Leitungen, insbesondere im Keller, mit Wärmedämmung zu versehen.
Werden Heizkörper oder Fußbodenheizkreise regelmäßig und saisonal überprüft?
TIPP: Heizkörper oder Fußbodenheizkreise können je nach Erfordernis und Jahreszeit insbesondere in Keller- und Nebenräumen temporär ganz oder teilweise abgedreht werden.
„Mit diesem kleinen Heizungscheck können Betreiber von Heizungen und Heizungsanlagen erste Schritte für die Steigerung der Energieeffizienz ihrer Anlagen selbst setzen. Es lohnt sich aber in jedem Fall der Weg zum Installationsbetrieb, damit Heizungstechniker als Experten effiziente und effektive Vorschläge machen, wie weiterführende Energiesparmaßnahmen umgesetzt werden können,“ empfiehlt Bundesinnungsmeister Denk.


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