Sommer energytalk

Quelle: energytalk/GEOPHO
Mehr als 150 Gäste freuten sich über den ersten physischen energytalk seit über eineinhalb Jahren
Quelle: energytalk/GEOPHO

Nach zwei erfolgreichen virtuellen Ausgaben lud der energytalk zum langersehnten Sommerfest.

von: Redaktion

Die erste physische Veranstaltung seit eineinhalb Jahren widmete sich nachhaltigen Gebäuden und stellte, unter anderem mit Keynote-Speaker Andreas Stadlmayr und seinem Best-Practice Beispiel vom modularen Baumhaus Bert, innovative Bau- und Sanierungsprojekte in den Mittelpunkt.
Der Klimawandel und seine Folgen gehören zu den drängendsten gesellschaftlichen Themen unserer Zeit. Sollen künftige Generationen eine lebenswerte Umwelt vorfinden, müssen wir heute beginnen alle Bereiche neu zu denken. Gerade den Themen Bauen und Wohnen kommt dabei eine wichtige Rolle zu, denn auch Gebäude können mit zu den großen Klimasündern gehören. Die Lösung ist ökologisches und nachhaltiges Bauen. Daher widmete sich der energytalk am 7. Juli 2021 unter dem Titel „Für unsere Zukunft: Ökologisch & nachhaltig Bauen" innovativen Ideen nachhaltiger Bau- und Sanierungsprojekte. Fachlichen Input dazu bekamen die über 150 Gäste von Architekt Thomas Lechner (LP architektur), Matthias Lehner (Energie Burgenland Fernwärme) und Architekt Andreas Stadlmayr (Studio Precht).
„Wir freuen uns unglaublich, dass wir heute zum ersten physischen energytalk seit eineinhalb Jahren laden durften. Natürlich habe wir in den vergangenen Monaten nicht geschlafen, sondern diese genutzt, um uns weiterzuentwickeln und den energytalk als online Live-Event in die digitale Welt zu holen – was von unserem Publikum wirklich gut angenommen wurde. Nichtsdestotrotz ist ein physischer energytalk wie heute unvergleichlich“, so Robert Pichler, Geschäftsführer der TBH Ingenieur GmbH und Johannes Huber-Grabenwarter, Vertriebsleiter der ODÖRFER Haustechnik KG.

Einfach Bauen: Gegen den Verlust lokaler Identitäten
Als gebürtiger Salzburger wurde Architekt Thomas Lechner vor allem vom alpinen Raum geprägt, was sich heute in der Arbeit von seinem Büro LP architektur widerspiegelt. „Wir setzen auf einfaches Bauen, im Sinne von schlicht, aber modern, beeinflusst durch traditionelles Handwerk mit heutigen Mitteln und ökologisch bewusst“, erklärte Lechner, der in seinem Vortrag das Publikum daran erinnerte, dass klassisches Handwerk nicht verloren gehen darf. „Der Verlust lokaler Identitäten der Baukultur wäre fatal. Leider ist dieser vielerorts schon sichtbar, denn wir bauen heute teilweise schlechter als vor hundert Jahren, obwohl wir auf einem höheren Stand der Technik sind.“

Aus Windenergie wird Fernwärme: Wärmepumpenkonzept aus Neusiedl am See
Für eine gesunde Zukunft spielen nicht nur ökologische Gebäude eine zentrale Rolle, sondern auch eine nachhaltige Energie- und Wärmeversorgung. Dieses Ziel verfolgt auch die Energie Burgenland Fernwärme in Neusiedl am See, wo durch die intelligente Kombination innovativer Technologien ein Energy-HUB (Energieknotenpunkt) entstand. „Die vom Windpark Neusiedl erzeugte Energie wird von unserem Energy-HUB, je nach Bedarf, als Strom direkt genutzt oder in Wärme umgewandelt. So haben wir einen energieträgerübergreifenden Versorgungsknoten auf Basis erneuerbarer Energien geschaffen“, erläuterte Matthias Lehner, Prokurist bei der Energie Burgenland Fernwärme. „Mithilfe dieser Möglichkeit Strom und Wärme zu kombinieren, können wir lokal vorhandene Ressourcen auch wirklich lokal nutzen und voraussichtlich bis zu 50 Prozent der Wärmemenge aus Windkraft erzeugen.“

Bert: Kleiner Fußabdruck, großer Charakter
„Wann haben wir unsere kindliche Neugierde verloren und wann hat die Rationalität übernommen?“ Mit dieser Frage brachte Architekt Andreas Stadlmayr von Studio Precht das Publikum zum Nachdenken. Dass er seinen Entdeckergeist nicht verloren hat, beweist das von ihm vorgestellte Projekt: Ein modulares Baumhaus namens Bert, das seine Bewohner eins mit der Natur werden lässt. Ein simples, aber einmaliges Konstrukt mit einem zentralen Stamm, der die Verbindung zum Boden bildet, darüber verzweigen sich die verschiedenen Funktionen in alle Richtungen. Die Fassade besteht aus blattähnlichen Schindeln. Das Innere der Baumhäuser ist in dunklem Stoff gehalten, wodurch der Eindruck einer Höhle entsteht, während großzügige, rahmenlose Glasflächen den Blick in die Ferne freigeben. „Um so ein Projekt realisieren zu können braucht man nicht nur verrückte Ideen, sondern auch verrückte Partner und ebenso verrückte Kunden, die bereit sind diese Ideen umzusetzen“, so der Architekt. Realisiert wurde der erste Bert am Pogusch in der Steiermark, fußläufig zum namhaften Wirtshaus Steirereck der Familie Reitbauer.


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