Die ISH ist die Weltleitmesse für Wasser, Wärme, Klima und lädt nach Pandemie-bedingter Zwangspause – vom 13. bis 17. März 2023 – wieder nach Frankfurt am Main ein.
DI Uwe Behm ist seit November 2006 Geschäftsführer der Messe Frankfurt GmbH. Der studierte Maschinenbauer und Wirtschaftsingenieur mit Diplom-Abschluss arbeitete vor seiner Tätigkeit als Geschäftsführer als Bereichsleiter Technik und Service bei der Messe Frankfurt GmbH. Er leitete den Geschäftsbereich Klima und Lüftung bei AL-KO Lufttechnik GmbH und war Produktmanager Wärmetechnik und Leiter Vertrieb Deutschland bei der Heraeus Instruments GmbH. Seine ersten Sporen verdiente er sich in den Jahren 1986 bis 1988 als Projektmanager im Zentralbereich Unternehmensorganisation bei der Boehringer Mannheim GmbH. Im Interview spricht er über eine Studie, die sich mit Raumluft in Messehallen beschäftigt.
Herr DI Behm, wie geht es einem Messeveranstalter in Zeiten der Pandemie?
DI Uwe Behm: Die Veranstaltung von Messen war in den letzten zwei Jahren fast nicht möglich, obwohl Deutschland über viele Messehallen mit aufwendigen raumlufttechnischen Anlagen verfügt. Die Gesundheitsämter folgten dabei der Annahme, dass durch die menschliche Atmung potentiell mit Viren belastete Aerosole analog zu CO2 bei der Atmung abgegeben werden und es verstärkt zu Infektionen mit SARS-CoV-2 kommt. Deshalb wurden Veranstaltungen in öffentlich zugänglichen Räumen zunächst kategorisch ausgesetzt.
Sie verfügen über moderne Messehallen mit Lüftungsanlagen am letzten Stand der Technik. War das ein Argument, um Messen durchzuführen?
Behm: Die individuelle technische Ausstattung und die vorhandenen Lüftungsanlagen in unseren Messehallen wurden nicht berücksichtigt, obwohl das Infektionsrisiko durch Lüftung und Luftreinigung deutlich gesenkt werden kann.
Wie war Ihre Reaktion?
Behm: Wir gaben eine Studie in Auftrag. Im Rahmen dieser Studie hat die Messe Frankfurt, gemeinsam mit einem Forscherteam vom Lehrstuhl für Gebäude- und Raumklimatechnik, dem E.ON Energieforschungszentrum, der RWTH Aachen und der Heinz Trox Wissenschaft GmbH, untersucht, wie stark die Belastung in der Raumluft typischer Messehallen ist und ob die Luftqualität hygienisch bedenklich ist. Die Studie wurde in der zweiten Jahreshälfte 2021 durchgeführt. Unter der Leitung von Prof. Dirk Müller wurden drei Messen – die Indoor-Air, die Formnext und die Food Ingredients (Fi) Europe – in den Hallen 3 und 12 der Messe Frankfurt messtechnisch begleitet.
Wie gingen Sie bei den Untersuchungen der Raumluft vor, was war das erklärte Ziel?
Behm: Als Indikator für die Belastung der Raumluft wurde die CO2-Konzentration gewählt, da auch die in der Pandemie bedeutsamen und potentiell mit Viren belasteten Aerosole analog zu CO2 bei der Atmung abgegeben werden. Ziel sollte sein, einen CO2-Wert von 1.000 ppm (parts per million; Anteile pro Million) nicht zu überschreiten. 1.400 ppm ist die obere Grenze für akzeptable Raumluft, als hygienisch inakzeptabel gilt die Raumluft ab 2.000 ppm. Die Messungen erfolgten in der Zu- und Abluft der raumlufttechnischen Anlagen und zusätzlich mit weiteren 22 Sensoren in Kopfhöhe der Besucher kontinuierlich während des Messebetriebs an Säulen in Gang- und Standnähe sowie in den Randbereichen der Hallen.
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