Das Jahr hatte bereits in den ersten Tagen und Wochen einiges zu bieten. Der Unterhaltungswert dieser Ereignisse bleibt überschaubar, aber wir sind ja auch eine Wirtschaftszeitschrift. Abseits von Glück und Unglück ließe sich natürlich der ein oder andere Schluss ziehen – etwas zu ändern, besser oder zumindest anders zu machen.
Von politischen Erdbeben über die verheerenden Brände in L.A. – Ursache und Konsequenz liegen oft höchst unangenehm beieinander. Schreit etwa der eine „Drill, Baby, drill!“, werden mitunter viele andere gegrillt – oder zumindest deren Hab und Gut. Die Brände in Los Angeles sind vermutlich nicht direkt der Wahl Donald Trumps anzulasten; eventuell haben sie jedoch mit seiner vorhergehenden Präsidentschaft und Klimapolitik zu tun – jedenfalls mit zurückliegenden Weichenstellungen. Brandherde und Glutnester halten sich oft unangenehm lange.
Die Demokratie ist das best-funktionierende politische Prinzip, das wir Menschen haben – so viel ist sicher. Vorausgesetzt, es machen möglichst viele Bürger:Innen von ihrem Wahlrecht Gebrauch. Frustration führt zu mangelnder Motivation an Wahlen teilzunehmen, womit die Gefahr wächst, dass immer weniger die Wünsche einer Gesellschaft in ihrer Gesamtheit abgebildet werden. Dem gilt es entgegenzuwirken. Vor allem aber ist Kontinuität gefragt; es kann doch nicht sein, dass eine Regierung die Weichenstellung der anderen ständig wieder zurückbaut, oder? Dann kommen wir nämlich überhaupt nicht mehr vom Fleck.
Der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie hat kürzlich die Absatzzahlen von Wärmepumpen für das Jahr 2024 vorgelegt. In der Aussendung des Verbandes ist von einem Marktrückgang von 46 Prozent (in Bezug auf Wärmepumpen) die Rede. Ab dem zweiten Drittel widmet sich der Text allerdings dem Heizungsmarkt im Allgemeinen: „Im Sinne der CO2-Reduktion im Gebäudesektor und mit Blick auf das Gelingen der Wärmewende fordert der Verband einen stabilen Rahmen für Haushalte, gerade hinsichtlich der Förderung und deren Finanzrahmen.“ Das wünschen wir uns auch für Österreich.
Dies führt mich einerseits wieder zu dem, was ich wenige Zeilen zuvor gemeint habe: Klar kann etwa die Höhe von Förderungen variieren – es wäre aber höchst wünschenswert, dass die eingeschlagene Richtung (Stichwort: Energiewende) weiterverfolgt wird und nicht eine 180-Grad-Wende in die fossile Steinzeit vollzogen wird. Pluralität braucht es – auch im Energiemix.
Andererseits geleiten uns diese mehr oder weniger hoffnungsvollen Worte auch schon zum Ende dieses Editorials, was bekanntermaßen den Anfang einer weiteren Ausgabe kennzeichnet. Somit wünscht das Team des „Gelben“ nun hervorragendes Lesevergnügen – in kontinuierlicher und beruhigend hoher Qualität.
MARTIN PECHAL
Chefredakteur