Bereits seit rund 15 Jahren installiert Oeltjen Haustechnik aus Rastede Wärmepumpen, heute realisieren Geschäftsführer Oliver Oeltjen und sein zwölfköpfiges Team fast jeden zweiten Tag diese nachhaltige Heizungstechnologie – überwiegend in Bestandsgebäuden. Über eine Bekannte wurde Familie Gurcke auf die gefragte Wärmepumpen-Expertise des Fachhandwerkers aufmerksam. Im schnell vereinbarten Beratungsgespräch wurde die im Rahmen der Eigenrecherche favorisierte WOLF CHA Monoblock vom erfahrenen Heizungsbauer bestätigt. „Im Vergleich zu vielen anderen Wärmepumpen-Herstellern sehe ich den großen Vorteil, dass WOLF aus der Heizungstechnik kommt und dadurch mit wasserführenden Systemen sowie deren Regelung bestens vertraut ist. Man kennt deshalb auch die spezifischen Anforderungen an eine einfache Installation. Mit dem jederzeit erreichbaren Kundenservice, umfassenden Schulungsangeboten sowie installationsfertigen Technikpaketen erleichtert WOLF den Fachhandwerkern außerdem den Einstieg in diese Technologie“, erläutert Oeltjen die Vorzüge der Wärmepumpe made in Mainburg.
Business as usual
Bei der Planung stellte das geschichtsträchtige Gebäude den Wärmepumpen-Fachmann der ersten Stunde vor keine allzu großen Herausforderungen: „Zunächst mussten die Heizlasten raumweise ermittelt, der erforderliche Volumenstrom für die vorhandene Wand- und Fußbodenheizung bei einer Vorlauftemperatur von maximal 55 °C berechnet sowie die optimale Heizkurve bestimmt werden. Für das Gebäude ergab sich eine Heizlast von 11,4 kW, die benötigt werden, um auch am kältesten Tag des Jahres die zum Wohnhaus sanierte Mühle auf 20 °C aufzuheizen“.
Die neue Heizung ist konservativ aufgebaut, sodass als große Komponenten nur die Innen- und Außeneinheit der Wärmepumpe sowie ein 300 Liter Warmwasserspeicher eingebaut werden mussten. Der am Ende der Installationsarbeiten durchgeführte hydraulische Abgleich sorgt heute dafür, dass die Räume mit möglichst wenig Energieeinsatz warm werden. „Im Vergleich zur ersetzten Gasheizung spart sich die Familie nun mindestens die Hälfte an Heizkosten – und das ist noch konservativ gerechnet“, so Oeltjen. Im laufenden Betrieb sorgt die Wärmepumpe immer zuerst dafür, dass der Warmwasserspeicher 24 Stunden pro Tag mindestens auf 50 °C aufgeheizt ist. Erst wenn der Warmwasserspeicher durchgeladen ist, wird das Heizungswasser erwärmt. Die Wärmeversorgung erfolgt witterungsgeführt und bedarfsgenau.
Kein Kosten- sondern Herzensfaktor
„Zwar standen bei dem Projekt Wärmepumpe für uns ökologische Gründe im Vordergrund, aber ohne die staatliche Förderung von gut 50 Prozent hätten wir die jetzt realisierte Lösung nicht umsetzen können“, stellt Maurice Gurcke klar. „Die Förderung war für uns genauso wichtig wie die problemlose und bausubstanzschonende Installation.“ Die Außenfassade und der Baukörper durften weder beschädigt noch verändert werden, alle Mauerarbeiten hatten materialtechnisch originalgetreu zu erfolgen. „Aber für die Leitungszugänge waren gar keine großen Eingriffe erforderlich. Da die Außeneinheit der Wärmepumpe mit rund 20 Metern Abstand am Nachbargebäude aufgestellt werden musste, um das Mühlen-Gesamterscheinungsbild nicht zu beeinträchtigen, waren tatsächlich die Erdarbeiten für die Leitungslegung bei Regen und der dabei gestiegene Grundwasserpegel unsere größte Herausforderung“, zieht Oeltjen nach insgesamt zehntägiger Installationszeit zufrieden Bilanz. Wie auch die Mühlenbesitzer: „Die Entscheidung für dieses etwas andere Zuhause haben wir keine Sekunde bereut. Die Sanierung der Mühle ist ein aufwendiges, aber auch wunderschönes Abenteuer. Und es ist ein gutes Gefühl, Verantwortung für ein Gebäude mit Geschichte zu übernehmen. Wir hoffen, dass sich in 100 Jahren auch andere darüber freuen, dass wir uns diese Mühen gemacht haben“.
Die Fahrrad-Touristen auf der Mühlentour dürfen sich heute schon über einen ökologisch wertvollen Blickfang freuen. Und damit auch die Besucher in 100 Jahren wissen, wer sich die Mühe mit der Mühle gemacht hat: Die Namen von Maurice und Frederike Gurcke wurden hoch oben an der Mühlenkappe vom Restaurator eingraviert – damit auch die „Liebe auf den ersten Blick“ nachhaltig verbrieft ist.
Lesen Sie diesen Artikel auf Seite 36 der aktuellen Ausgabe 1-2/2025 (ab 17.02.)!